Systemisch - Was ist das?

"Man ist nicht bloß ein einzelner Mensch, man gehört einem Ganzen an."

Theodor Fontane

 

Basierend auf einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen beschreibt die systemische Sicht ein Problem oder ein Symptom nie individuell, sondern sieht den Menschen immer eingeordnet in Gruppen - eben Systeme - wie bspw. das Familiensystem, die Kollegengruppe, der Freundeskreis usw.

 

Probleme entstehen demzufolge immer durch eine soziale Interaktion mit anderen Menschen und haben - in ihrer Biographie oder in der Gegenwart - ihren Sinn. Gemeinsam wurde oder wird ein Symptom erschaffen und aufrecht erhalten. Da das Problem nicht bei einem einzelnen Menschen liegt, entfällt auch eine personbezogene Diagnosestellung wie sie sonst in anderen Therapierichtungen üblich ist.

 

Systemisches therapeutisches Arbeiten ist geprägt durch Wertschätzung, Transparenz, Ressourcenorientierung, Lösungsorientierung und der Überzeugung, dass der Klient alle Lösungsmöglichkeiten in sich trägt, nur aktuell erschwerten Zugang dazu hat.

 

Mit verschiedenen Methoden, wie z.B. zirkulären Fragestellungen, Arbeit mit inneren Anteilen oder Familienskulpturen, kann der Sinn dieser Schwierigkeiten und Probleme aufgedeckt werden, um so neue gehbare Wege für den Klienten zu eröffnen. Zudem werden in einer Beratung und Therapie häufig Hausaufgaben gestellt, denn Neues muss ausprobiert und reflektiert werden.

 

Es ist weiterhin möglich - mitunter auch empfohlen - dass Bezugspersonen in den Therapieprozess miteinbezogen werden.